Großer Deutz-Stationär-Motor von 1932

 

Die Restaurierung und Ausstellung des Deutz-Motors ist aktuell das größte Projekt, an dem eine Gruppe von Technik interessierten Mitgliedern des Heimatvereins Iselersheim arbeitet.

 

 

 

Es begann im Jahr 2017 als der ehemalige Deutz-Ingenieur Heinrich Mahler, der seinen Wohnsitz im Nachbarort Mehedorf hat, bei einer Recherche nach alten Deutz-Motoren, auf die Neuenkirchener Mühle im Landkreis Cuxhaven aufmerksam wurde.

 

 

Der Eigentümer der Mühle, Eduard Schumacher, wollte das alte Gebäude abtragen lassen, um auf dem Gelände Bauland auszuweisen - für den eingebauten Stationär-Motor, der die Kornmühle sowie ein Sägewerk angetrieben hatte, bestand keine Verwendung mehr.

 

 

 

Bei dem Motor handelt es sich um das Modell „Deutz MKH 239“, Baujahr 1932, von dem im Zeitraum 1926 bis 1932 insgesamt nur 900 Stück gefertigt wurden. Er hat eine Leistung von 40 PS bei 330 Umdrehungen pro Minute. Sein Schwungrad hat einen Durchmesser von zwei Metern bei einem Gesamtgewicht von ca. fünf Tonnen. Die letzte Inbetriebnahme erfolgte in den 1970er Jahren des letzten Jahrhunderts.

 

 

Heinrich Mahler nahm über den Ostendorfer Werner Hasselmann Kontakt zum Heimatverein Iselersheim auf. Es fanden sich schnell weitere Mitstreiter und es kam die Idee auf, den alten Motor zu übernehmen und ihn als Ausstellungsstück für ein angedachtes Technik-/Landtechnik-Museum zu sichern.   

 

Es wurden Gespräche mit Eduard Schumacher aufgenommen und da auch ihm an einem Erhalt des Motors gelegen war, einigte man sich sehr schnell. Er überließ ihn dem Heimatverein kostenfrei unter der Bedingung, dass der Ausbau und Abtransport zeitnah geschehen musste.

 

 

Das stellte sich schnell als eine logistische Herausforderung dar. Nach einer Vorort-Besichtigung und viel Vorarbeit durch Werner Hasselmann und einige Helfer wurde im Sommer 2018 ein Spezialkran der Cuxhavener Firma Empting geordert, der den Motor aus dem Gebäude heraus hob. Mit einem Tieflader erfolgt dann der Transport nach Ostendorf zu Werner Hasselmann, der Räumlichkeiten für die Zwischenlagerung zur Verfügung stellte. Bis es soweit war, mussten zunächst das Dach des Nebengebäudes in dem sich der Motor befand, geöffnet und dann ein Teil eines Balkons abgetragen werden.

 

 

In der Folgezeit wurden Überlegungen angestellt, wie der Motor der Öffentlichkeit präsentiert werden kann; u. a. wurde diskutiert, rechts neben dem Findorff-Haus ein separates Gebäude zu errichten. Dieser Plan wurde aus Kostengründen und weil an dieser Stelle der Neubau eines Kindergartens vorgesehen ist verworfen und das gesamte Projekt geriet ins Stocken.

 

 

 

Aufgrund der Corona-Pandemie 2020 und der abgesagten Veranstaltungen hatten alle Beteiligten plötzlich viel Zeit, sich Gedanken zu machen und letztendlich reifte der Plan, den Motor im geschlossenen Teil der Remise auszustellen. Die Tore in Richtung Busparkplatz lassen sich komplett öffnen und die Sicht auf den Motor ist frei.

 

 

Seit August 2020 laufen die Vorbereitungsarbeiten und zwischenzeitlich ist das Fundament fertig gestellt. Aufgrund der auf dem Iselberg im Boden vorhandenen Tonschicht, gestalteten sich die Arbeiten als sehr zeitaufwändig.   

 

Auf dem Foto sind v. links nach rechts zu sehen: Michael Hurlbrink, Rolf Hellmers und Werner Hasselmann.

Nach Fertigstellung des Fundamentes erfolgte der Transport des Motors aus seinem Zwischenlager in Ostendorf zur Remise in Iselersheim

Herbert Haase und Werner Hasselmann heben die Motorteile in Iselersheim vom Transportanhänger

Auf diesem Foto ist die Größe des Schwungrades gut zu erkennen